Nach einem “Blauen Brief” kommt naturgemäß die Sprechstunde. Hier der kleine Report unseres Treffens mit Geisels Staatssekretär für den Geschäftsbereich Sport:
Am Donnerstag, den 20.08.2020 machten wir uns auf den Weg in die Klosterstraße. Anlass hierfür war ein einige Wochen zuvor durch uns verfasster Blauer Brief an Innen- und Sportsenator Andreas Geisel, in welchem wir die Tatenlosigkeit sowie das Nichteinhalten von Versprechungen hinsichtlich weiterer Gesprächstermine des Senators anprangerten. Angekommen in der Klosterstraße begrüßten uns Staatsekretär Dzembritzki sowie Gaby Freytag, die Abteilungsleiterin Sport und Pressesprecher Martin Pallgen. Dzembritzki begann einen klassischen 25- minütigen Monolog. Begrüßung, Lob an die Anwesenden, Ausdruck der Berechtigung des Stadionneubauthemas, Entwicklung des Standpunktes, dass nichts geht, kein Tegel, kein Olympiagelände. Kein Interesse am Verlust des Ankermieters und die Beschreibung, dass er am Ende seines Lateins ist. Für einen runden Tisch sieht er noch nicht genug erfüllte Rahmenbedingungen. An dieser Stelle war er mit seinem Monolog am Ende und wir hatten das Gefühl, dass er dachte, jetzt gingen die einfach gestrickten Fussballfans nach Hause. Er hätte aber wissen müssen; “Nur nach Hause gehen wir nicht.” Wir hielten gegen, dass gerade bei fehlenden Rahmenbedingungen und fehlenden Visionen ein runder Tisch vonnöten ist und sehr hilfreich sein kann. Wir machten deutlich, dass unser Anliegen heute nicht die inhaltliche Diskussion war, sondern die Haltung Geisels zum runden Tisch in Erfahrung zu bringen. Wir teilten mit, dass wir den runden Tisch für Mitte September planen, dass wir einen Raum, eine Moderation und eine Liste der Einzuladenden haben. Des Weiteren haben wir sechs Septembertermine geblockt, von denen Geisel sich exklusiv einen aussuchen darf. Martin Pallgen wurde plötzlich hellhörig und notierte fleißig mit. Dzembritzki war vollkommen aus seinem Konzept des “Abwimmelns” gebracht worden. Dass wir bereits so weit in der Planung des runden Tisches sind, hat ihn überrumpelt. Er fragte noch, ob wir im Punkt Stadionstandort von ganz Berlin sprechen, was wir bejahten. Wir als Initiative sehen zwar nach wie vor das Olympiagelände als idealen Standort an, wir gehen aber in einen runden Tisch selbstverständlich ergebnisoffen und lassen uns gerne von einem noch besser geeigneten Standort in Berlin überzeugen. Wir verblieben so, dass Dzembritzki und Pallgen sich bis Anfang nächster Woche bei uns melden und Bescheid geben, ob Geisel teilnimmt. Wir haben hierzu die Telefonnummern ausgetauscht und werden im Zweifel nachhaken. Klar ist für uns: Der runde Tisch findet statt. Wir haben Zusagen diverser maßgeblicher PolitikerInnen, von Vertretern des Berliner Sports, der Wirtschaft und auch von Hertha BSC. Wir kommen nun an einen Tisch, um eine Lösung zu finden, um die Zeit des Aussitzens und der diversen beidseitigen Kommunikationspannen zu beenden. Es ging lange genug um Probleme, statt um Lösungen.
Ha Ho He
Initiative Blau-Weißes Stadion